Das Salterio ist ein Hackbrett aus dem 18. Jahrhundert. Das lateinische Wort „Psalterium“ bedeutet „Zupfinstrument“, aber schon in der ersten schriftlichen Quelle aus dem Jahr 1723 wird berichtet, dass das Salterio auch „con le bacchete“ (italienisch: mit Stöcken) geschlagen wird. Notenhandschriften aus italienischen Archiven geben Aufschluss darüber, wie das Salterio zum Einsatz kam. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelte es sich vom reinen Begleitinstrument in der Kirchenmusik hin zum Soloinstrument in der weltlichen Musik.

Einer der wichtigsten Komponisten, die das Salterio in ihre Werke einbezogen, war Girolamo Chiti (1679–1759). Als Kapellmeister im Lateran verfasste er in den 1730er Jahren mehrere geistliche Vokalwerke, in denen er das Salterio als Begleitinstrument miteinbezog. Auch in Antonio Vivaldis Oper „Il Giustino“ aus dem Jahr 1724 fand das Salterio einen Platz.

In italienischen Museen sind viele Salterii aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Vermutlich war das Instrument zu dieser Zeit sehr verbreitet. Die Museumsstücke stammen aus den Jahren zwischen 1706 und 1785 und aus einem Verbreitungsgebiet zwischen Mailand und Rom. Viele Exemplare sind reich dekoriert, üppig bemalt und mit vergoldeten Zierleisten und Stegen geschmückt. Die Chöre sind meist drei- oder viersaitig. Im linken Spielbereich sind sie über Teilungsstege geführt, rechts sind die Chöre ungeteilt. Der Tonumfang der Originalinstrumente beträgt mindestens zweieinhalb Oktaven, die auf dem Grundton g aufbauen.

Auch in Spanien spielte man ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Salterio. Vermutlich sind die dortigen Instrumente unter italienischem Einfluss gestanden.

Auf den originalen Instrumenten spielt man heute nicht mehr; seit 1990 entstanden aber Nachbauten. Birgit Stolzenburg, Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater München, initiierte 1989 gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Reinhard Hoppe den Nachbau eines Salterios. Seit 1990 konzertiert sie auf dem Instrument und ist damit eine der wenigen Salteriospielerinnen auf der Welt