Das Salzburger Hackbrett

1934

Entwicklung eines Hackbrett mit chromatischer Anordnung der Töne durch den Volksmusiksammler und -musikanten Tobi Reiser in Zusammenarbeit mit dem Hackbrettbauer Heinrich Bandzauner (Salzburg).

Bis dahin gab es in der traditionellen alpenländischen Volksmusik, hauptsächlich in Österreich und der Schweiz, diatonische Instrumente, die zur Begleitung in der Tanzmusik verwendet wurden. Tobi Reiser setzte sein nun in allen Tonarten spielbares Hackbrett als Melodieinstrument ein und kombinierte es mit anderen Saiteninstrumenten wie der Zither, der Harfe und der Gitarre. Für diese Besetzungen bearbeitete er traditionelle Volksweisen und -tänze, komponierte und gab Sammlungen heraus. Das war der Beginn der Erfolgsgeschichte der alpenländischen Saitenmusiken.

1950er Jahre

Ab den 1950er Jahren wurden die Saitenmusiken auch in Bayern populär und damit auch das Hackbrett.

1970er Jahre

In den 1970er Jahren entdeckt Karl-Heinz Schickhaus die historisch-klassische Herkunft des Instrumententypus Hackbrett und legt durch die Herausgabe von Originalliteratur des 18. Jahrhunderts, durch die Anregung zeitgenössischer Kompositionen und durch die Erstellung eines instrumentalmethodisches Werkes den Grundstein für die weitere Entwicklung. Entscheidend wird hierfür auch die Ausbildung professioneller Hackbrettlehrer.

Instrumentale Entwicklung

1971

Erweiterung des Tonumfangs nach oben bis zum d3, nun ist die wiederentdeckte klassische Literatur auch spielbar (Alfred Pichlmaier, Fraunberg). Die Mehrchörigkeit wird auf drei Saiten pro Ton beschränkt (vormals vier). Dieser Typus wird zum Standardinstrument sowohl für die Klassik als auch die Volksmusik.

1988

Entwicklung des Basshackbretts (Alfred Pichlmaier)

1989

Entwicklung des sog. Tenorhackbretts mit erweitertem Tonumfang (c bis g3) und Pedaldämpfung (Alfred Pichlmaier)

1989

Rekonstruktion eines barocken Salterios (Reinhard Hoppe, Wolfratshausen)

1989

Entwicklung des Kontrabasshackbretts (Klemens Kleitsch, Kiefersfelden)

Foto: Franz Anton Peter