Gioco di Salterio

Hochschule für Musik und Theater München (2011)

  • Birgit Stolzenburg, Marion Treupel-Franck und Sepp Hornsteiner – die drei Dozenten der Hochschule für Musik und Theater München bilden das Ensemble »Gioco di Salterio«.

    Das Salterio, Namensgeber des Trios, ist ein außergewöhnliches Instrument. Die barocke Form des Hackbretts war im 17. und 18. Jahrhundert vor allem in Italien und Spanien verbreitet. Die erhalten gebliebenen Exemplare haben oft reiche Verzierungen und feine Schnitzereien.

    Birgit Stolzenburg spielt auf einem originalgetreuen Nachbau eines Salterios. Sie ist die Erste, die mit diesem Instrument auch konzertiert. Im Verlag Vierunddreissig veröffentlichte sie einige der barocken Kompositionen für Salterio. Partner des Salterios waren damals unter anderem die Traversflöte und verschiedene Lauteninstrumente. »Gioco di Salterio« bringt die Originalbesetzung eines barocken Kammermusikensembles wieder auf die Bühne.

    Auf der barocken Form der Querflöte ist Marion Treupel-Franck Spezialistin. Sepp Hornsteiner präsentiert barocke Lauteninstrumente wie Vihuela, Chitarrone und Barockgitarre.

    Mit dieser Besetzung bringt »Gioco di Salterio« originale Kompositionen für Salterio aus dem 18. Jahrhundert zur Wiederaufführung. Barocke und frühklassische Kammermusik aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts hat das Trio ebenfalls im Programm. Bekannte Komponisten wie Georg Philipp Telemann und Evaristo Felice Dall'Abaco sind vertreten. Die empfindsame und virtuose Musik, kombiniert zu einem abwechslungsreichen Programm, verspricht einen außergewöhnlichen Konzertabend.

  • Marion Treupel-Franck

    ist Dozentin für Traversflöte an der Hochschule für Musik und Theater München. Nach ihrem Querflötenstudium in Salzburg, Innsbruck und Wien spezialisierte sie sich bei Barthold Kuijiken am Koninklijk Conservatorium in Brüssel auf Traversflöte, wo sie 1998 ihr Solistendiplom erhielt.

    1995 und 1997 war Marion Treupel-Franck unter der Leitung von Reinhard Goebel Stipendiatin der Villa Musica Mainz. Sie konzertiert mit namhaften Barockorchestern wie dem Bach Collegium Japan, dem Frankfurter Barockorchester, dem Ensemble Currende, der Chursächsischen Philharmonie Bad Elster, der Neuen Hofkapelle München, dem L'Orfeo Barockorchester, dem Collegium Musicum Stuttgart und La Banda Augsburg.

    Seit Jahren ist sie Gast bei renommierten Konzertreihen. Regelmäßig wirkt sie bei Rundfunk- und CD-Produktionen mit und unterrichtet bei internationalen Meisterkursen für Alte Musik. 2006 war Marion Treupel-Franck künstlerische Leiterin des Internationalen Festivals der Renaissancemusik im Gasteig München.

    Sepp Hornsteiner

    ist Dozent für Volksmusik, Gitarren und Laute an der Hochschule für Musik und Theater München. Er wuchs in einer volksmusikgeprägten Umgebung auf. Nach dem Studium am Richard-Strauss-Konservatorium München in den Fächern Gitarre, Laute, Klarinette, Fidel und Volksmusik schloss er an der Musikhochschule Würzburg bei Dieter Kirsch sein Lautenstudium ab.

    Mit den historischen Zupfinstrumenten Laute, Vihuela, Archiliuto, Chitarrone und Barockgitarre ist er häufig Gast und Kammermusikpartner bei vielen Ensembles der alten Musik. Er hat unter anderem mit Michael Schopper, Monika Schwamberger, Sabina Lehrmann, Hartwig Groth, Karl Heinz und Johannes Schickhaus musiziert und bei vielen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen mitgewirkt. Als Generalbassspieler war er an der Münchner Oper, dem Gärtnerplatztheater und beim Bachchor München zu hören. Mit Birgit Stolzenburg hat er die CD »Il Salterio« und mehrere Volksmusik-CDs eingespielt.

    Birgit Stolzenburg

    Birgit Stolzenburg-de Biasio ist Dozentin für Hackbrett und Salterio an der Hochschule für Musik und Theater München. Als Solistin und Mitglied verschiedener Ensembles konzertiert sie im In- und Ausland, u.a. in Italien, Albanien, Zentralasien, Kanada und Japan. Sie regt Komponisten an, für Hackbrett zu schreiben und wirkt bei zahlreichen Uraufführungen mit.

    In Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer Reinhard Hoppe initiierte sie die Wiederaufführung originaler Salteriomusik des 18. Jahrhunderts auf der Rekonstruktion eines italienischen Barockhackbretts. Sie spielt Werke zeitgenössischer Musik, Alter Musik und Volksmusik auf CD und für den Bayerischen und Österreichischen Rundfunk ein.

    Seit 1996 veröffentlicht sie Unterrichtsliteratur für Hackbrett sowie Urtextausgaben frühklassischer Hackbrettmusik.

    • Evaristo Felice Dall’Abaco (1675­1742) Sonata XI Grave ­ Allemanda Allegro ­ Ciaccona Vivace

    • Diego Ortiz/Arcadelt Recercada sobre „Doulce Memoire“ (1553) Diego Pisador Pavana muy Ilana Taner (1552) Josquin des Prez/D`ascanio “in te domine speravi” (um 1500) Luis Milan Fantasia del tercero y quarto tono (1536) Diego Ortiz Recercada Quinta (1553)

    • Pietro Beretti (1705­1759) Sonata per Salterio e Basso Allegro ­ Andante ­ Allegro

    • M. P. de Monteclair (1667 – 1737) und Jacques Hotteterre le Romain(1674 ­ 1763) Brunetes Anciènnes et Moderne

    • Dario Castello (um1590­um1658) Sonata seconda

    • Georg Philipp Telemann (1681­1767) Sonate G­ Dur aus „Der getreue Musikmeister” Dolce ­ Scherzando ­ Largo e misurato ­ Vivace staccato

    • Alessandro Piccinini (1566­um 1638) Toccata II

    • Angelo Conti (um 1770) Sonata per Salterio e Basso Allegro ­ Grazioso ­ Menuetto con variazioni

    • Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) Sonata IV op. 5 / 4 Allegro ­ A tempo ordinario ­ Allegro, non presto ­ Passacaille ­ Gigue ­ Menuett

  • Miesbacher Merkur, Kultur, 4./5. Oktober 2008

    … führten die Besucher … nicht nur gefühlvoll durch drei Jahrhunderte sagenhafter Saitenmusik. Sie verführten vielmehr zu einer genussvollen und kurzweiligen Reise durch Zeit und Raum.

    … jedem Ton Ton lauschte das Publikum nach, verinnerlichte den Eindruck des harmonischen Tableaus der Musiker und ihrer ungewöhnlichen Instrumente …

    … unglaublich, in welch rasantem Tempo Birgit Stolzenburg die kleinen Schlägel über die Saiten fliegen ließ, und wie harmonisch das Zusammenspiel der Instrumente über leise und kräftige Variationen und über zarte bis dynamische Motive hinweg trug.

    … Sepp Hornsteiner erwies sich wieder als Kenner der Materie und feinfühliger Könner in der Interpretation jener Musik, die vom 16. bis in das 18. Jahrhundert hinein den instrumentalen Musikanspruch der Menschen erfüllte …

    Süddeutsche Zeitung, 21. Mai 2001

    … Treupel-Franck artikuliert so lebendig und abwechslungsreich, dass man das Gefühl hat, sie "spricht" durch ihre Flöte … beweist sie große Musikalität vereinigt mit technischer Perfektion.

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DUO »GIOCO DI SALTERIO« »SUONI AMOROSI«

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51 Neue Musik für Hackbrett CD-Reihe der Hochschule für Musik und Theater München